Rettungshunde im THW
In schwierigen Schadenslagen ist die Rettung Verschütteter ohne qualifizierte Ortung kaum möglich. Die Einsatztaktik der Fachgruppe Ortung (FGr O) setzt neben dem Einsatz von Bergungsspezialisten, und technischen Ortungsgeräten vor allem auf den Einsatz von qualifizierten Rettungshundeteams.
Je eher Verschüttete unter Trümmern gefunden, des höher ist die Überlebenschance.
Der Einsatz von Rettungshunden bietet verschiedene Vorteile gegenüber technischem Gerät, da sie:
- in fast jeder Situation und ohne große Vorbereitung einsetzbar sind,
- mit ihrer feinen Nase Menschen noch unter meterhohen Trümmern und auf große Entfernung, im Dunkeln und in unübersichtlichem Gelände, den menschlichen Geruch aufnehmen
- auch Opfer finden, die sich nicht durch Rufen oder Klopfen bemerkbar machen können.
Die Ausbildung
Ein- bis zweimal die Woche treffen sich die Hundeteams zum gemeinsamen Training. Vermittelt werden hier alle Kenntnisse, die ein Hundeteam benötigt, um später eigenständig Einsätze laufen zu können. Dazu gehören neben Gehorsam und Gewandtheit auch Umweltsicherheitstraining und natürlich die Suche. Zusätzlich erhalten die Helfer - wie alle Mitglieder der Fachgruppe Ortung - eine einsatzspezifische Ausbildung, die u. a., für die Beurteilung von Schadenlagen und deren Gefahrenpotentiale notwendig ist. Dazu gehört auch der Umgang mit technischem Ortungsgerät.
Die Suchausbildung findet auf stetig wechselndem Gelände statt, damit die Hunde lernen ihre Nase einzusetzen und nicht, einfach nur Verstecke abzulaufen. Interessierte dürfen sich deshalb darauf freuen, viele neue Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet kennenzulernen.
Die Prüfung
Die Einsatzfähigkeit des Rettungshundeteams wird dann in mehreren Prüfungen festgestellt. Beim Eignungstest werden Grundanlagen des Hundes und die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer betrachtet. Ziel ist es festzustellen, ob sich Hund und Hundeführer generell für die Ausbildung zum Rettungshundeteam eignen. Im Rahmen der Trümmerprüfung muss das Rettungshundeteam (Hund und Hundeführer) vier Verschüttete auffinden und anzeigen.
Bei der Flächensuche gilt es für das Team, zwei als vermisst geltende Personen in einem Waldgebiet aufzuspüren.
Aufnahmevoraussetzungen für Hund und Hundeführer/in
Aufgenommen werden kann prinzipiell fast jeder Hund, egal ob Rasse- oder Mischlingshund, sobald er durchgeimpft ist. Sogenannte Listenhunde (hier gelten die deutschlandweiten Bestimmungen) dürfen allerdings nicht aufgenommen werden, da wir bundesweit agieren. Der Hund sollte zu Ausbildungsbeginn nicht älter als zwei Jahre sein, da die Ausbildung eines Rettungshundeteams bis zu zwei Jahre dauern kann. Der ausgewachsene Hund sollte körperlich in der Lage sein, sich sicher auf rutschigem Untergrund zu bewegen und auch 80cm hohe Hindernisse überwinden können. Er sollte sich außerdem offen gegenüber Fremden zeigen und bellen können (Huskies bellen beispielsweise nicht).
Interesse geweckt? Dann melde Dich unter Kontakt: m.menke@thw-lohne.de