Münster/ Lohne – Mit ca. 57.000 qm befindet sich in Münster-Handorf das größte Übungsgelände des THW-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Schon vor mehr als einem Jahr hatten sich die Lohner THW‘ler für die Nutzung des Areals beworben. Da es sich bei diesem Gelände um den Unterkunftsbereich einer alten Raketenabschussbasis der niederländischen Streitkräfte handelt, befinden sich dort noch heute zahlreiche alte Gebäude und Ruinen. Diese wurden im Laufe der Jahre um moderne Übungsanlagen erweitert. Ideale Voraussetzungen, um die Personenrettung aus zerstörten Gebäudestrukturen zu üben. So war die Feuerwehr Südlohne um Ortsbrandmeister Peter Runnebohm der Einladung des THW gern gefolgt.
Am Abend des 23.08.24 fuhren zehn Mitglieder der Feuerwehr und 31 Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW) Lohne in einer Kolonnenfahrt in das benachbarte Bundesland. Um die Fähigkeiten des jeweils anderen besser zu verstehen, optimierten die beiden Organisationen am Samstag zunächst durch eine gemeinsame Ausbildung ihre Zusammenarbeit und stellten u.a. verschiedene Einsatztaktiken/-möglichkeiten vor.
In einer anschließenden Übung wurde das Erlernte, die Zusammenarbeit und die Kommunikation auf die Probe gestellt. Ausgegangen wurde von einem Terroranschlag im Stadtgebiet Münster. Zahlreiche Gebäude wurden ganz oder teilweise zerstört, so dass mit einer Vielzahl Verletzter und Toter zu rechnen war. Aufgabe der Einsatzkräfte war das Suchen und die Rettung verletzter Personen. Die Organisatoren Nils Rudolph und Tobias Beckhelling konnten hierfür auf acht realistische Unfalldarsteller des DRK Kreisverbandes Emsland zurückgreifen. Diese hatten mit ihrem Equipment u. a. offene Knochenbrüche und amputierte Gliedmaßen täuschend echt nachgestellt. Durch ihre Simulationskünste erhöhten sie den emotionalen Druck auf die Einsatzkräfte erheblich. Zudem komplettierte eine Puppe als Wasserleiche im gefluteten Keller das Szenario. Ein Sensationsreporter sorgte als Sondereinlage für zusätzliches Durcheinander an den einzelnen Einsatzstellen.
Abläufe in der Zusammenarbeit und in der Einsatztaktik wurden abschließend besprochen, um diese für die Zukunft weiter optimieren zu können und so im Einsatzfall adäquate Hilfe zu leisten. Die Übungsbeobachter der verschiedenen Organisationen konnten ein positives Fazit ziehen. Trotz der erschwerten Wetterbedingungen durch anhaltende Hitze verliefen die Zusammenarbeit und Kommunikation der verschiedenen Einheiten überwiegend sehr positiv.
Ein besonderer Dank gilt dem DRK Kreisverband Vechta. Das Team um Kerstin Köppe stellte die Verpflegung bis zum Sonntagmorgen durchgehend sicher. Die Firma Fangmann Automobile steuerte einen Unfallwagen bei, der in das Szenario eingebaut wurde. Auch den notwendigen Trailer für den Transport stellte die Werkstatt bereitwillig zur Verfügung.